Der Tag ist viel zu kurz für all die Aufgaben, die zu bewältigen sind. Und je schnelllebiger die Zeit, umso mehr fragen wir uns, ob der Schlaf wirklich sein muss oder ob man ihn nicht um ein paar Stündchen reduzieren könnte. Schließlich verbringen wir ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen. Warum das so ist, wissen die Forscher bis heute nicht. Eines ist jedoch sicher, es ist keine Zeitverschwendung, sondern lebensnotwendig. Das weiß jeder, der schon einmal gezwungenermaßen wach bleiben musste.
Mangelnder Schlaf hat Folgen
Während die Wissenschaft in Schlaflabors untersucht hat, was in der Nacht im Körper so alles vor sich geht und welche Folgen Schlafentzug hat, bleibt es immer noch ein Geheimnis, warum Mensch und Tier eigentlich schlafen müssen. Dass mangelnder Schlaf zu körperlichem Unbehagen führt, hat jeder schon einmal festgestellt. Abnehmende Arbeitsleistung und Konzentrationsschwierigkeiten nach einer durchwachten Nacht sind die Folgen. Darüber hinaus spielt er bei der Bewältigung von Stress eine wichtige Rolle.
Lernen im Schlaf
Schlafen fördert erlerntes Wissen zu verarbeiten. Mit dieser Erkenntnis scheint Lernen im Schlaf kein Traum zu sein. Wissenschaftler vermuten, dass das Gehirn während des Tiefschlafes und des REM-Schlafes (REM: Rapid Eye Movement) alles, was der Mensch während des Tages erlebt hat, be- und verarbeitet. Nur so können sich Erinnerungen für immer im Gedächtnis festsetzen. Auch das Herz kann sich nachts erholen. Während der Non-REM-Phasen gehen Blutdruck und Herzschlag – so die Wissenschaftler – zurück. In der Nacht werden so durchschnittlich 10 Prozent der Tagesleistung eingespart. Nachgewiesen wurde außerdem, dass der Schlaf unseren Hormonhaushalt reguliert. In den Tiefschlafphasen werden zum Beispiel mehr Wachstumshormone produziert, die neben dem Wachstum auch für den Aufbau von Muskelmasse und die Reparatur beschädigten Gewebes zuständig sind. Zellhormone sind für unser Immunsystem wichtig.
Anfälliger für Krankheiten
Unausgeschlafene produzieren zum Beispiel nach einer Impfung weniger Antikörper und sind anfälliger für Infektionskrankheiten. Erste Forschungsergebnisse deuten an, dass Schlaf außerdem Appetit und Gewicht reguliert. All diese Erkenntnisse lüften aber immer noch nicht das Geheimnis. Vielmehr gibt es viele Theorien, die dem Phänomen unseres Schlafbedürfnisses auf der Spur sind. Die Theorie der Regenerierung scheint mit Blick auf die im Schlaf festgestellten Körperreaktionen ziemlich plausibel zu sein: Schlaf bietet dem Körper die Möglichkeit der Regenerierung und der Heilung. Hormonhaushalt, Immunsystem und Gehirn regenerieren sich nachts. Schlaf als Erholung im Sinne von Regenerierung – das klingt gut. Es lohnt sich also, ausreichend zu schlafen, wenn das Schlafen uns gesund und schlau macht.