Innerhalb der letzten Jahre entstanden immer vielfältigere Versorgungsformen für Pflegebedürftige und damit ein immer breiteres Angebot. Innerhalb dieses Blogeintrags sollen verschiedene (neuartige) Versorgungsformen dargestellt werden. Einige der als „neuartig“ dargestellten Formen bestehen bereits seit einiger Zeit, sind jedoch teilweise nur wenigen bekannt.
Betreutes Wohnen beugt Einsamkeit vor
Eine wohl sehr bekannte Versorgungsform ist das betreute Wohnen. Dies bietet zum einen die Möglichkeiten, direkt Unterstützung eines ambulanten Pflegedienstes in Anspruch zu nehmen, wie etwa bei der Grundpflege. Viele, vermutlich sogar die Mehrheit der Wohneinrichtungen bieten ferner Betreuungsmöglichkeiten an, um eine soziale Vereinsamung zu verhindern. Die Einrichtung organisiert beispielsweise gemeinsames Kaffee trinken oder gemeinsame Ausflüge.
Beim betreuten Wohnen wird eine gewisse Selbständigkeit vorausgesetzt und der Fortschritt von verschiedenen Krankheiten einschließlich neurologischer Erkrankungen (wie Demenz) kann nur bedingt versorgt werden. Eine Betreuung zum Beispiel für die Finanzen schließt eine Versorgung in einem betreuten Wohnen aber keinesfalls aus.
WGs von professionellen Anbietern können auch höheren Bedarf versorgen
WGs in Zusammenarbeit mit professionellen Anbietern können auch weitreichende Versorgungssituationen darstellen. Innerhalb der WGs leben mehrere Personen zusammen und teilen sich eine Wohnung. Entweder hat dabei jede Person ein eigenes Zimmer, oder aber es werden mehrere Personen in einem großen Wohnraum versorgt. Letzteres findet sich vor allem bei beatmeten Personen. Die hauswirtschaftliche Versorgung und die soziale Betreuung können bei dieser Wohnform sehr gut in der Wohnung erfolgen. Dies gewährt auch, dass Personen nur mit einem sehr begrenzter Kreis an Menschen konfrontiert werden (u.a. wichtig bei einer Grunderkrankung Demenz).
Bei professionell begleiteten WGs ist eine Person ständig ansprechbar. Es gibt auch WGs, welche von einem ambulanten Pflegedienst nur stundenweise bzw. tätigkeitsbezogen (z.B. zur morgendlichen Grundpflege) begleitet werden.
Demenzdörfer als neuer Versuch in Deutschland
Die bisher aufgezeigten Versorgungsformen schränken sich nicht auf die Versorgung bestimmter Krankheitsbilder ein. Natürlich können sich die jeweiligen Einrichtungen spezialisieren, generell können die Formen aber alle Krankheitsbilder abdecken. Die wohl neueste Versorgungsform spezialisiert sich jedoch ausschließlich auf den Personenkreis der Demenzerkrankten und versucht dabei, die typischen Probleme im alltäglichen Leben zu meistern. Das Demenzdorf an sich ist ein gewisser Bereich, in der alle Bedürfnisse gedeckt werden können (wie einkaufen, Haare schneiden, etc.) – jedoch jeweils begleitet bzw. überwacht durch das dort tätige Personal und eingeschränkt durch einen Zaun am Rande des Gebietes. Eine ausführliche Darstellung des Demenzdorfes in der Nähe von Hameln finden Sie hier.
Die Versorgungsform des Demenzdorfes ist in Deutschland bisher wenig verbreitet und daher lässt sich wenig über die Versorgungsform sagen. In anderen Ländern, wie etwa in Holland ist sie etwas verbreiteter und zeigt sehr positive Ergebnisse für die dort lebenden Menschen mit Demenz.