Zwischen 1,6 und 2 Millionen Stürze passieren in Deutschland pro Jahr. Die Folgen daraus schlagen im Gesundheitssystem mit Kosten zwischen 0,5 und 1 Millionen € zu Buche.
Dabei geht man davon aus, dass 30 – 40 % der Stürze verhindert werden und 20 – 25 % der sturzbedingten Verletzungen so vermieden werden könnten. 30 – 40 % der Sturzunfälle passieren beim Aufstehen oder Hinsetzen, daher muss hier bei den Bettenherstellern ein besonderes Augenmerk auf Produktinnovationen liegen, die bei der Sturzprävention helfen.
Die meisten Stürze ereignen sich im Zimmer des Bewohners. Dabei geschieht der größte Anteil der Stürze, während der selbstständigen Bewegung der Bewohner ohne Begleitung. 26 % der Stürze entstehen aus einer liegenden Position, 22 % aus eine sitzenden Position (z.B. Rollstuhl oder Sessel) und 14 % bei selbstständiger Bewegung in den Räumlichkeiten.
Das Deutsche Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) fasst dazu zusammen: „Pflegeeinrichtungen müssen durch das Vorhalten einer geeigneten personellen und materiellen Infrastruktur die Durchführung von mobilitätserhaltenden und fördernden Maßnahmen ermöglichen (…) Hierzu zählen gute Lichtverhältnisse, …Handläufe, (…) ausreichend Sitzgelegenheiten (…) Leicht umzusetzende Maßnahmen sind beispielweise eine individuell eingestellte Betthöhe (…).“
Produktfeatures zur Sturzprävention
Ein Feature, das der Sturzprävention und Mobilisierung dient, ist die 3-Stopp-Strategie mit einer Höhenverstellbarkeit von 25/27 cm für eine sichere Schlafposition, 40/41 cm für den ergonomischen Bettausstieg und 80 cm als ideale Höhe zur komfortablen und rückenschonenden Pflege. Als besonders zeitsparend und ergonomisch erweist sich der automatische Zwischenstopp bei 42 cm, welcher der sicheren Patientenmobilisierung dient. Diese Höhe entspricht einer typischen Stuhlhöhe und erleichtert so das Aufstehen.
Eher Vorsicht geboten ist bei Niedrigbetten mit einer Höhe kleiner 10 cm. Hier wird zwar die Fallhöhe reduziert, dafür können aber Stürze beim Aufstehen passieren. Darüber hinaus ist die niedrige Höhe selbst für gesunde Menschen ein echtes Handicap – Stichwort Freiheitsentziehende Maßnahmen.
Weitere Lösungsansätze sind geteilte Seitensicherungen, die zur Mobilisierung im richtigen Abstützwinkel (je nach Bewohnergröße) eingestellt werden können. Eine Nachtlichtfunktion ist besonders wichtig bei der nächtlichen Mobilisation zum Toilettengang.
Neuester Stand der Technik sind moderne Sensortechnologien (wie SafeSense von wissner-bosserhoff), die nicht nur eine Nachtlicht-Automatik beim Verlassen des Bettes aktivieren können, sondern auch eine – individuell auf die Patientenbedürfnisse getimte- Alarmierung auslösen können. Insbesondere bei Nacht- oder Wochenendschichten, bei denen wenig Personal vor Ort ist, können solche Systeme hilfreich sein.