Mehr Interessenten als Plätze: Davon träumt jede Einrichtung. Doch viele haben Leerstand und klagen über mangelndes Interesse. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Belegungsmanagement so gestalten, dass Ihre Auslastung und Rentabilität ideal wird.
Kirsten Bergmann-Ritter hat immer einen Stapel Visitenkarten dabei. Egal, ob beim Spazierengehen mit Familie und Hund oder beim Einkaufen wird die Kundenberaterin nach den Leistungen des Seniorenwohnen Alzenau befragt. Etwas Besseres kann ihr gar nicht passieren, meint die engagierte Mitarbeiterin. Denn so hat sie Gelegenheit, die Auslastung ihres Arbeitgebers voranzutreiben. „Es ist wichtig, immer im Gespräch zu bleiben“, sagt Bergmann-Ritter, die seit zwei Jahren bei der SSG in Alzenau arbeitet. Die Belegungsmanagerin und das gesamte Team kümmern sich um Kontakte mit der Stadtverwaltung, mit Krankenhäusern oder anderen Pflegeeinrichtungen sowie weiteren Institutionen und Partnern wie den örtlichen Vereinen, zu Caritas und Maltesern. „Wir laden herzlich zu uns ein, lassen uns aber auch gerne bei unseren Partnern sehen.“
Während der Corona-Virus grassiert, sind in Alzenau natürlich persönliche Kontakte auf ein Minimum reduziert. „Natürlich beraten wir am Telefon und beantworten vermehrt Mail-Anfragen“, erzählt die Kommunikationsexpertin. Neben täglichen Gesprächen setzt Frau Bergmann-Ritter auf klassische Vertriebsinstrumente, um die Bettenbelegung konstant bei 100 Prozent zu halten. Außerhalb von Pandemie-Zeiten gehören dazu Hausführungen, der Tag der offenen Tür, Messen und Informationsabende. Dazu kommen die regelmäßigen individuellen Termine mit Angehörigen, die sie oder ihre Kollegen auch am Abend oder am Wochenende wahrnehmen. „Unsere Maßnahmen fruchten, inzwischen bringt schon die zweite Generation ihre Eltern zu uns“, sagt Bergmann-Ritter. Zur Vollbelegung kann außerdem jeder beitragen: denn 180 zufriedene Mitarbeiter, überzeugte Angehörige und Bewohner und nicht zuletzt die mehr als 100 ehrenamtlichen Helfer fungieren letztlich als Botschafter der Einrichtung.
Tipps für die optimale Auslastung
- lokal im Gespräch mit Stadtverwaltung und Institutionen bleiben
- Chöre, Vereine und Kindergärten zu internen Veranstaltungen einladen
- Ausflüge zu Events im Ort organisieren
- Interessentenlisten führen und pflegen
- Rundgänge, Infoabende, Beratungsgespräche anbieten
- Steter Tropfen: Langfristige Bemühungen über Jahre konstant halten
- Außen und innen: Wenn es den Mitarbeitern und Bewohnern gut geht, erzählen sie gerne von ihrer Arbeit und machen indirekt Werbung für die eigene Einrichtung.