Was Menschen motiviert, in der Altenpflege zu arbeiten

MitarbeiterInnen in der Altenpflege sind Hoffnungsträger. Durch ihre Arbeit sorgen sie für Ruhe und Ausgleich. Sie tragen mit jedem Lächeln dazu bei, das Leben der Heimbewohner heiterer zu machen. Ihre Arbeit ist wichtig und einflussreich. Um das zu verdeutlichen, haben wir die fünf besten Gründe gefunden, die Menschen dazu bewegen, in der Altenpflege zu arbeiten.

1. Kindheitstraum erfüllen und HeldIn werden

Einmal Held oder Super Woman sein – das ist der Traum vieler Kinder und manchem Erwachsenen. Ein Blick in den Duden zeigt, dass „Helden“ nicht nur Superman oder Catwoman betrifft. Eine „besonders tapfere, opfermütige Person, die sich für andere einsetzt“ ist eine Definition. Diese Beschreibung könnte auch auf Altenpfleger passen. Das sieht Heike Schopf genauso. Die stellvertretende Pflegedienstleiterin (PDL) im Seniorenzentrum Bethel erfüllt sich ihren Kindheitstraum: „Ich wusste schon früh, dass ich gerne Menschen helfe und mich um sie kümmere. Miterleben und Mitgefühl war mein Berufswunsch“.

Lesen sie hier das komplette Interview mit Heike Schopf

„Das ist der Kern der Arbeit“, findet auch Katharina Müller, Leiterin des BRK-Seniorenwohnen in Buchenau. Sie erzählt von einem Bewohner: „Er ist fast taubstumm, was mir jedoch anfangs nicht bewusst war“. Nachdem sie bemerkt, dass er sie nicht verstehen kann, erkundigt sie sich im Internet nach Begrüßungsformen der Gebärdensprache. Damit überrascht Müller ihn am nächsten Tag. Die Freude des liebenswerten Seniors ist überwältigend. „Er strahlt und zeigt weitere Formen, wie etwa Gute Nacht und Auf Wiedersehen“, erzählt die Einrichtungsleiterin. Wo sonst können Wertschätzung und Fürsorge so gefördert werden wie bei solchen Begegnungen?

2. Erfolge erleben

Wer Senioren beim Anziehen assistiert oder Medikamente verabreicht, legt Hand an. Das birgt einen großen Vorteil: Altenpflegerinnen können Effekte und Erfolge ihrer Arbeit kontinuierlich beobachten. Ganz praktisch und anschaulich. Für Heimleiterin Müller ist es ein Praktikum, das sie vor Jahren von der sinnstiftenden Arbeit überzeugt. „Das Besondere ist, dass Bewohner langfristig im Haus leben, wir persönliche Beziehungen aufbauen und deren Entwicklungen erleben“.

3. Perspektive wechseln

Wenige Menschen haben in ihrem Beruf das Privileg als Brücke zwischen Generationen zu stehen. Dabei ist solch ein Austausch sehr wertvoll. Beide, die ältere sowie die jüngere Generation, können aus Erfahrungen und Erzählungen schöpfen und voneinander lernen. Müller erzählt von einem besonderen Moment im Frühjahr 2020: „Wir haben eine Bewohnerin, die gerne spazieren geht. Wegen Corona ist dies leider nicht uneingeschränkt möglich“. Besonders schade empfindet die ältere Frau, dass sie die blühenden Rhododendren im Garten hinter dem Haus nicht genießen konnte. Das hat die Heimleiterin bewegt, der Seniorin am nächsten Tag einen Rhododendron-Zweig mitzubringen – aus ihrem eigenen Garten. Die Bewohnerin freut sich sehr und fertigt eine Zeichnung des Gewächses an. Das Beispiel zeigt, wie bereichernd der Kontakt zu Älteren sein kann.

Die Zeichnung der Seniorin

4. Wertschätzung und Abwechslung

Fachkräfte haben täglich mit vielen Menschen zu tun, sodass kein Tag dem vorherigen gleicht. Die Arbeit bleibt abwechslungsreich. Es gibt verschiedene Aufgaben: „Waschen, Medikamente richten, Essen reichen, betreuen und assistieren“, sind einige Beispiele, die Lea Schmidt, eine junge Altenpflegerin, aufzählt. „Bewohner schätzen uns sehr und sind dankbar, dass wir für sie da sind“. Die gleiche Erfahrung macht auch Heimleiterin Müller. „Es ist herzlich, wenn ich aus dem Urlaub komme und mit einem ‚Ach wie schön, dass sie wieder da sind‘ begrüßt werde“. Wertschätzung zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit.


Wertschätzung zieht sich wie ein roter Faden durch die Arbeit.

5. Sicherer Job

Altenpflege ist unabdingbar. In jeder Gesellschaft, überall auf der Welt, braucht es Menschen, die sich um Senioren kümmern. Eine Arbeitsstelle zu finden, gestaltet sich daher meist einfach. Fakt ist, dass in Deutschland immer mehr ältere Menschen leben. Das heißt, dass Fachkräfte auch in Zukunft gesucht werden. Eine aktuelle Studie der Diakonie stellt zudem fest: Corona-bedingt erhöht sich der Personalmangel weiter. Überdies bietet die Altenpflege gute Aufstiegschancen. Das Berufsfeld ist breitgefächert und bietet Chancen, sich zu spezialisieren oder fortzubilden.

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2 comments

  1. Ich habe jeden Tag mit dem Bereich Pflege zu tun und habe großen Respekt vor der Arbeit des Pflegepersonals. Ein toller Beruf, der mehr Anerkennung verdient.
    Herzliche Grüße aus Düsseldorf
    P. Kordts

  2. Yunus Özgüç

    Ich bin eine Studentin der Altenpflege im zweiten Jahr (Senior Jahr). Ich habe Sie wegen Sprachtrainings- und Asubildung-Bewerbung kontaktiert.

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