Es muss nicht gleich der Clown sein…
…aber Lachen ist gesund, besagt ein altes Sprichwort. Lachen kann selbst helfen, wenn man nicht gesund ist, und zwar kleinen und großen Patienten in Krankenhäusern sowie hochbetagten Bewohnern von Senioren-, Alten- und Pflegeheimen.
Wer schon einmal auf die Hilfe anderer angewiesen war, weiß aus eigener Erfahrung, wie gut es tut, freundliche und lachende Menschen um sich zu haben – sei es das Pflegepersonal, die Ärzteschaft, das Küchenpersonal, die Putzkolonne oder die Verwandtschaft. Denn gute Laune steckt bekanntlich an und fördert die Genesung. Mürrische und arrogante Menschen hingegen verbreiten schlechte Stimmung. Dies gilt für die meisten Lebenssituationen und für jedes Alter. Ist man jedoch abhängig von anderen Menschen, beispielsweise als Bewohner eines Seniorenheims, ist es umso wünschenswerter, von humorvollen und empathiefähigen Menschen umgeben zu sein.
So werden dem Lachen viele positive Auswirkungen auf Körper und Geist nachgesagt:
- es entspannt
- setzt Glückshormone frei
- lässt Stresshormone purzeln
- gibt neuen Lebensmut
- macht einen Augenblick lang glücklich
- stärkt die Immunabwehr
- reduziert das Schmerzempfinden
Selbst alltägliche Situationen lassen sich mit Humor besser meistern, sei es bei:
- der Morgenwäsche
- beim Anziehen
- beim Mobilisieren
- beim Lagern
- beim Patiententransport
So wurde Mitte der 1980er Jahre in den USA. die Idee der Klinik-Clowns geboren. Doch während sich Klinik-Clowns auf Kinderstationen in Krankenhäusern auch hierzulande bereits etabliert haben, haben kranke Erwachsene in Kliniken oder Palliativstationen sowie alte Menschen in den diversen Einrichtungen in Deutschland seltener solch humorvolle Begegnungen. Clowns als Türöffner, die die Stimmung auf den Stationen aufhellen, sind dennoch gern gesehene Gäste – auch unter den Erwachsenen. Denn sie müssen nicht viel tun, sie müssen nur da sein und Zeit schenken, ein Geschenk, das in unserer schnelllebigen Zeit immer seltener wird. Während der Clown-Visite motivieren die Künstler Senioren auf humorvolle Weise zum Mitmachen und fördern damit gezielt vorhandene Ressourcen. Ziel ist, den Alltag durch gemeinsames Lachen zu meistern, auch wenn die großen Probleme in der Pflege bestehen bleiben.
Einst bezeichnete Eckart von Hirschhausen Clowns als ‚Joker der Zuwendung‘ und plädierte für ihren vermehrten Einsatz in der Pflege und bei der Betreuung älterer Menschen.
Therapeutischer Humor
In der Pflege beispielsweise kommt Humor in ganz verschiedenen Formen zum Einsatz. Experten bezeichnen dies als ‚Humorintervention‘. Humor ist jedoch nicht planbar, sondern eher zufallsabhängig. Zudem kann Humor seine volle Wirkung nur entfalten, sofern er vom Gegenüber auch verstanden wird. Erst dann kann es zur Interaktion zwischen den Akteuren kommen.
Doch Humor wirkt nicht bei jedem Menschen gleich. Nicht alle sind gleich empfänglich für Humor und nicht jeder ist entzückt von Klamauk à la „Stan Laurel & Oliver Hardy“ (Dick und Doof), Charlie Chaplin, Stefan Raab oder Hape Kerkeling. Daher muss Humor auch bei älteren Menschen feinfühlig eingesetzt werden, um negative Folgen zu vermeiden. Ironie und Zynismus kommen nicht bei jedem gut an, sondern können verletzen und sogar Wut entfachen. Die emotionale Belastung durch ohnehin bereits schwierige Situationen kann sich so sogar verstärken. Missverstandener Humor führt nicht zur Bereicherung, sondern vielmehr zum Gegenteil.
Clown-Visiten scheitern immer noch häufig an der Finanzierung
Größtenteils werden Clown-Visiten von privaten Spendern unterstützt und die tätigen Clowns erhalten oftmals lediglich eine Aufwandsentschädigung, auch wenn sich vereinzelt Betriebskrankenkassen dazu bereit erklärt haben, Clowns in Senioreneinrichtungen zu unterstützen.