MRSA – Wie schützt man sich vor multiresistenten Krankheitserregern?
MRSA steht für Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus. Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das auf der Haut oder im Rachen sitzen kann, ohne krank zu machen. Viele gesunde Erwachsene sind dauernd oder vorübergehend Träger. Das Trägertum ist nicht mit einer Krankheit gleichzusetzen. Unter bestimmten Voraussetzungen können die Bakterien (zum Beispiel schwere Erkrankungen) beim Träger oder bei Menschen in seiner Umgebung zu Entzündungen (Infektionen) führen.
Was sind MRSA Keime?
MRSA-Keime sind Eitererreger und können auch Knochenentzündungen hervorrufen. Sie können auch, wenn sie mit dem Blutstrom in andere Gegenden transportiert werden, auf Herzklappen absiedeln und dort schwere Entzündungen hervorrufen, die nur schwer zu behandeln sind, letztlich nur durch Operationen. Durch Kontakt mit den Antibiotika werden die Bakterien resistent, anstatt abgetötet zu werden. Wenn ein Antibiotikum im Körper zu niedrig konzentriert ist oder nicht lange genug eingenommen wird, tötet es nur die empfindlichsten Bakterien ab. Weniger empfindliche überleben. In diesem Fall wachsen und breiten die unempfindlichen Bakterien sich aus, und es entsteht eine Infektion mit einem Problemkeim, der jetzt nicht mehr auf das Antibiotikum reagiert, das eingesetzt wurde. Bakterien können ihre Unempfindlichkeit auch noch über ein so genanntes Resistenzgen an andere Bakterien und sogar an völlig andere Bakterienarten weitergeben.
Wer ist gefährdet?
Wer gesund ist, steckt sich nur selten mit MRSA an. Gefährdet sind vor allem Patienten auf der Intensivstation und andere, deren Abwehrkräfte geschwächt sind, also Diabetiker, Krebspatienten, die eine Chemotherapie erhalten, Verbrennungspatienten und andere schwer Erkrankte, die mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Wie kann man den Keimen zu Leibe rücken?
Infektionen kann man mit zahlreichen Antibiotika behandeln. MRSA Keime sind jedoch gegen das Antibiotikum Methicillin und meist auch gegen die anderen gebräuchlichen Antibiotika resistent. Bei ihnen helfen oft nur noch zwei oder drei so genannte Reserveantibiotika. Die sind jedoch teuer und nebenwirkungsreich: Die Nieren, die Leber oder das Gehör können geschädigt werden. Die Infektionen verlaufen schwerer, langwieriger und haben einen höheren Anteil an Todesfällen als Infektionen mit ,normalen’ Keimen.
Übertragungswege und Prävention
Von einem Patienten zum anderen übertragen kann man den gefährlichen Keim schon durch einen Händedruck. Tatsächlich haben mehrere wissenschaftliche Untersuchungen
gezeigt, dass die meisten Krankheitskeime über die Hände von Ärzten und Schwestern von einem Patienten auf den nächsten übertragen werden. Deshalb sollte sich das Personal vor und nach jedem Patientenkontakt die Hände desinfizieren – und das nicht nur bei MRSA Patienten. Das empfiehlt auch das Robert-Koch-Institut, das dem Bundesgesundheitsministerium untersteht.